Hendriksen: "Rekorde sind mir nicht so wichtig"

René Hendriksen über seine Anfänge im Billard, die schönsten Turniererfolge und seine Trainingsgeheimnisse.
René Hendriksen über seine Anfänge im Billard, die schönsten Turniererfolge und seine Trainingsgeheimnisse.

René Hendriksen, gibt es Neuerungen in der dänischen Billard-Szene? Und wo stellst du Unterschiede zur Schweiz fest?

 

René Hendriksen: Im Nachwuchsbereich und bei der Entwicklung der Mitgliederzahlen hat Dänemark die gleichen Probleme wie die Schweiz. Beim Turniergeschehen gibt es einige interessante Neuerungen. Im Dreiband hat man eine Rangliste eingeführt, die auf selber organisierten Turnieren basiert und nichts mit der nationalen Meisterschaft zu tun hat. Die Turniere dieser 3-Band-Tour finden sechs bis acht Mal pro Saison statt. Sie werden mit maximal 32 Spielern ausgetragen im Modus „Double-Elimination“ und dauern jeweils von Samstag 11 Uhr bis Sonntag 16 Uhr. Die Anmeldung ist frei, basiert auf „first come first serve“, aber mit Vorrang für die NLA- und NLB-Spieler. Die Anmeldegebühr beträgt 35 Franken pro Runde. Das Preisgeld, angereicht um 1000 Franken vom Verband, wird im Schlüssel 1. Rang 40 Prozent, 2. Rang 20 Prozent, 3. und 4. Rang 10 Prozent, 5. bis 8. Rang 5 Prozent ausbezahlt. Diese 3-Band-Tour dient drei Zwecken. Erstens ist die Nachfrage für mehrere Turniere während der Saison gross. Zweitens erhöht sich das Durchsetzungsvermögen hinsichtlich internationaler Turniere. Und drittens besteht die Möglichkeit, auch einmal gegen die national besten Spieler zu spielen und diese vielleicht zu schlagen.

 

Seit wann spielst du Billard?

Ich habe 1979 mit 15 Jahren angefangen, damals mit dänischem Kegelbillard und Freier Partie. 1990 begann ich mit 5-Kegeln (Birilli), 1994 mit 3-Band. Ich habe immer mehrere Disziplinen gespielt und tue das immer noch. Das bringt mir Abwechslung und insgesamt mehr Freude beim Spielen.

 

Hast du einen Tisch zu Hause?

Ich habe früher einen Tisch gehabt, als ich Vertragsspieler war. Aber die letzten 20 Jahre nicht mehr. Für mich ist es schwierig, mich im Training in meiner Privatssphäre zu konzentrieren. Am liebsten gehe ich in den Club, auch wegen der sozialen Komponente, die ein Club nicht unterschätzen sollte.

 

Wieviele Titel hast du schon gewonnen? Und welches ist der wichtigste?

Ich weiss es nicht genau, aber ich schätzte ungefähr 30. Es gibt keinen wichtigsten, aber es gibt einige Ergebnisse, die mir viel Freude bereiteten und an die ich mich gerne erinnere. Zum Beispiel der erste Titel als Junior, der mir ermöglichte in die nächste Liga aufzusteigen. Titel und Siege sind dann besonders schön, wenn es während dem Match zunächst nicht nach einem Sieg ausgesehen hat und man diesen dann doch noch erreicht – insbesondere auf internationalem Level gegen die Besten der Welt (Anmerkung der Redaktion: René konnte gegen den Weltmeister des Jahres 2009, Filipos Kasidokostas, bereits zweimal gewinnen).

 

Du hast in diesem Jahr zwei neue Schweizer Rekorde aufgestellt (Turnier-GD von 1,590 und ED von 2,058). Wie wichtig sind dir Rekorde? Und wann fällt der Serien-Rekord von 15?

Rekorde sind mir gar nicht wichtig. Natürlich ist es eine grosse Freude, wenn es passiert. Aber ich richte mich nicht danach aus. Mein Fokus liegt auf der Freude am Spiel und an der Weiterentwicklung meines Spiels.

 

Und wie kann man diese Entwicklung messen?

Durch Rekorde bestimmt nicht. Eher mit Durchschnitten, aber nicht nur wenn es gut läuft. Auch wenn es schlecht läuft oder das Gefühl so ist und der Durchschnitt dann besser ist als erwartet, auch dann hat man sein Spiel entwickelt. Ich spreche immer über zwei Dinge, wenn es um die Spielverbesserung geht. Erstens ist es deine Toolbox. In der Toolbox liegen alle Werkzeuge, die du verwenden kannst vor und während einem Spiel oder Turnier. Diese beinhaltet sowohl psychische wie physische Elemente. Man muss immer daran arbeiten, diese Toolbox zu vergrössern, gleichzeitig, die Tools die bereits darin sind, nicht zu vernachlässigen. Zweitens ist es die Spielbox – sie tönt einfach, ist sie aber nicht: Ich spreche von der Phase, wenn alles gut läuft, ohne zu denken. Jeder Punkt kommt, gleichzeitig ist einem die Umgebung ausserhalb des Tisches völlig egal. Aber in diese Spielbox zu kommen, ist selten und darin  zu bleiben während längerer Zeit eines Spiels, noch seltener. Wir erleben ja alle gute und schlechte Perioden während eines Spiels. Und darüber müssen wir nachdenken, warum das so ist.

 

Was findest du gut und was schlecht im Schweizer Billard?

Ich spiele ja meistens Dreiband, so werde ich mich nur darüber äussern. Das schlechte zuerst. Es gibt viel zu wenige Turniere pro Saison. Der ganze Herbst bis fast Ende November gibt es keine Turniere für NLA-Spieler. Und dann ist das erste Turnier gleich das wichtigste, die Schweizer Meisterschaft. Dieses Turnier sollte das letzte sein, nachdem man während der Saison während der Mannschaftsmeisterschaft und eines Grand Prix Erfahrungen sammeln und das Niveau erhöhen konnte. Nur so ergeben sich Vorschritte. Gut finde ich, dass das Mannschaftsturnier mit drei Spielern – jeder gegen jeden – stattfindet. So lässt sich das Stärkeverhältnis zwischen den Teams gut eruieren.

 

(Interview / FSB-Info)

Besuch bei den Billardfreunden in Rüti am 24.9.2014

Wir (Otto, Andreas) besuchten die Billardfreunde Rüti, die in Bahnhofsnähe ein wunderschönes kleines Clublokal mit einem Carambole-Tisch haben.

Wir haben gefachsimpelt, hohe Zugbälle und tiefe Nachläufer trainiert und eine Plauschrunde gespielt,

In Rüti wird zum spielerischen Abschluss immer eine Runde "geböllelet" - eine Art Boccia auf dem Billardtisch,

Danach sind wir Essen gegangen und haben uns prächtig bis tief in die Nacht unterhalten.

Ein toller Anlass, den wir sicher einmal wiederholen werden.

Demonstration von myWebSport am 21.9.2014

Die Schweizer Carambole-Spieler waren eingeladen, das myWebSport System kennenzulernen, auszuprobieren und etwas über neue / geplante Features zu erfahren.

Jede Menge Infos wurden von den Erfindern und Betreibern des Systems - Jimmy Riml und Pirmin Volger - bereitgestellt: elektronisch, ausgedruckt, als Demonstration und direkt erklärt

ganz schön was los für einen Sonntag Nachmittag...verschiedene Remote-Lokationen haben sich zugeschaltet (Erlangen, Wien, Berlin, Innsbruck) und es fanden Gespräche, Trainings und Matches statt.


Jugend Städte-Battle Innsbruck vs. Zürich am 11.9.

Lukas Kuffer (16) in Zürich, sowie Aaron Marcher und Lukas Ruef (beide 14) in Innsbruck traten zum Turnier an - einem bunten Mix aus Versammlungsstößen, Spiel und Technikübungen. Gewinner dieses spannenden Bewerbs wurde mit 17 Scoringpoints Lukas Ruef vor Aaron Marcher (14 Pts.) und Lukas Kuffer (13 Pts.). Sieger sind sie alle - für alle war es eine Turnierprämiere, die allseits mit Bravour gemeistert wurde. Heimlicher Triumphator ist die Spielfreude am Billard selbst, besser geht's nicht. Ein ausführlicher Bericht ist hier zu finden. 

Nicht nur die Jugendlichen waren begeistert - solch ein Event sollte unbedingt wiederholt werden!

GV 2014: Beschlüsse und News

Mit 21 anwesenden Mitgliedern ging am 11. Juli 2014 die 105. Ordentliche Generalversammlung des Billard Clubs Zürich über die Bühne. Das sind die wichtigsten News:

- Die Anzahl Mitglieder ist im vergangenen Clubjahr von 70 auf 65 zurückgegangen (35 Aktiv-, 30 Passivmitglieder)

- Der BCZ hat das erfolgreichste Dreibandjahr erlebt (Gold NLA Einzel, NLB Einzel, NLA Mannschaft, NLB Mannschaft)

- Trotz grosszügigen Sponsoren verzeichnet der BCZ 2013/2014 einen finanziellen Verlust

- Der Vorstand (Frank, Platt, Prudenzano, Tschander, Danielsson, Waser) ist wiedergewählt. Das Präsidium wechselt von Thomas Frank zu Andreas Tschander

- Die neuen Royal Pro-Tücher sind bei den Spielern beliebt und bringen einen Kostenvorteil

- Das System MyWebsport bleibt weiterhin im Betrieb, die Nutzung ist für Clubmitglieder kostenlos

Adieu, lieber Hannes

Am 25. Mai ist unser langjähriges Mitglied und Vorstandsmitglied Hannes Rohner im Alter von 61 Jahren gestorben. Hannes, einst Koch auf einem Hochseeschiff, hat sich stark für den Billardsport, insbesondere das Dreiband, eingesetzt. Während mehreren Jahren agierte er beim Schweizer Billard Verband als Webmaster. Hannes hat auch ein interessantes, umfangreiches Dreiband-Buch herausgebracht. Zudem war er ein guter Bridgespieler. Wir verlieren einen gemütlichen, witzigen und spannenden Menschen, den wir in guter Erinnerung behalten.

Dritte Trainingsserie mit BC Rüti

14.5. AT

 

Ich hatte die Ehre und Freude, über drei Termine hinweg die Sportler vom Billard Club Rüti zu trainieren. Der Club umfasst 12 Mitglieder und ich glaube, alle waren sie mindestens einmal da. Jeder einzelne dabei hochmotiviert und wissbegierig. Wir haben die Grundlagen vom Serienspiel angesehen, mit Treibbällen, Amortis, Rückziehern und Nachläufern - jeweils zur Versammlung.

Jeder der Schüler weiss nun, wie er mit einem Vorbänder in die Ecke kommt und - zumindest theoretisch - wie das dominante Spiel von dort aus weitergeht (amerikanische Serie).

Am heutigen Tag haben wir uns nochmal den "Migros" angeschaut - eine Quart zur Versammlung. Danach ging es weiter mit einem Begegungsball und einem Ball, bei dem es zwei vernünftige Spielarten gibt. Welche Art wann einzusetzen ist, haben wir besprochen.

Nach einer kurzen gymnastischen Auflockerung haben wir uns an die Kopfstösse gewagt - wahrlich kein leichtes Terrain. Die BCZ Clubmitglieder hatten etwas Angst um die frisch bezogenen Tücher, aber alles blieb heile. Wir hatten uns einfache Kopfstösse, die lediglich mit dem Gewicht des Queues arbeiten, ausgesucht. Ich glaube ausnahmslos jeder der heutigen 10 Teilnehmer konnte am Ende diesen Massè spielen - Chapeau.

Zurückblickend sind die meisten Fehler (jetzt nicht nur bei Kopfstössen) aufgrund von einem instabilen Bock enstanden. Auch die Körperdrehung um 45° wird oft nicht eingehalten. Folge von letzterem ist eine Muskelspannung im Körper, die das Queue leicht ablenkt. Die Abweichungen beim Zielen hingegen sind ganz normal und dem Unterschied dominantes Auge / nicht dominantes Auge zuzuschreiben.

 

Also mir hat es grossen Spass gemacht und ich freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen.

Kunst und Billard: Abschluss-Stunde einer Gymnasialgruppe beim BCZ

Am 4. Februar verbrachte eine Gruppe von Gymnasiasten der Kantonsschule Wiedikon eine Abschluss-Stunde des Faches Bildnerisches Gestalten im BCZ zusammen mit unserem Clubmitglied Kaspar Flüehler.

 

Dort erhielt sie einen faszinierenden Einblick in das magische Geschehen der drei Kugeln. Und während ein Teil erste Versuche am Tisch machte, bemühten sich andere, dies bildlich festzuhalten.

 

Trauer um unser Mitglied Manfred

Am 17.12.2013 ist nach längerer Krankheit unser langjähriges Mitglied und Vorstandsmitglied Manfred Schöttl im Alter von 61 Jahren verstorben. Viele von uns sind überhaupt erst durch sein Engagement als Trainer, Spieler und Freund zum Billardsport gekommen. Seine Angehörigen schreiben in der Todesanzeige: "Wir sind dankbar und froh, dass Du zuhause statt im Spital sterben durftest, umgeben von Deinen geliebten Büchern, ständig auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens. Du hast uns allen so viel gegeben, hast uns neugierig gemacht, und wir alle haben Dir immer fasziniert zugehört, wenn Du über die Welt und das Universum gesprochen hast. " Deine Freunde vom BCZ können sich diesen Worten anschliessen.

 

Manfred, wir vermissen Dich sehr.

 

 

Club IT

8.9. AT

 

Viele haben es bereits gemerkt, die IT-Geräte in unserem Club unterliegen einer stetigen Erneuerung.

Grundlegende Idee dabei ist, dass sämtliche Daten in der Cloud liegen, die lokalen Geräte möglichst wenig Ballast (Kabel) haben und die Systeme moderne Infrastrukturkonzepte unterstützen. Das Ganze natürlich mit minimalen finanziellen Aufwänden.

 

Unser WLAN kennen die Clubmitglieder vermutlich inzwischen. Auch das verfügbare IPad, das mit Tools zum Training und zur Analyse versehen ist, haben die meisten schonmal gesehen. Unser Drucker ist von jedem netzwerkfähigen Gerät aus ansprechbar. Der Webauftritt ist von jedem Vorstandsmitglied (und weiteren Interessierten) von jedem internetfähigen Gerät aus anpassbar.

Neu wird in Kürze ein Medion-PC (Monitor mit integriertem PC) in den Clubräumlichkeiten Einsatz finden. Er lässt sich u.a. als Bildschirm für Präsentationen benutzen und - da bis auf die Stromversorgung kabellos - auch in den Räumlichkeiten frei bewegen. Eine Anbindung an den "neuen", riesigen Flachbild-TV versuche ich noch hinzubekommen.

 

Es ist eine Testinstallation "myWebSport" geplant, ein Tisch wird dann mit Laserpointern und Kameras und PC ausgestattet sein, die eine Anbindung an andere Clubs zum Training und Match ermöglicht.

Einerseits zeichnen die Kameras den Lauf der eigenen Bälle auf, der Monitor zeigt den Lauf den fremden Bälle und letztlich die Laserpointer, wo genau aufgesetzt werden muss. Tolle Sache, wir sind gespannt wie es sich bewähren wird.